Wie würdet Ihr das Trainingsprogramm eines Pferdes vernünftig gestalten?
Also, mein neues Pferd kommt geradewegs aus dem Turniersport. Eigentlich sollte es mal M und S-Springen gehen, hat aber nicht genügend Potential und wurde deshalb verkauft.
Ich selber habe kein Interesse am richtigen Springen und werde hauptsächlich Dressur reiten oder mit ihm ins Gelände gehen.
Er hat richtig schöne Gänge und macht mir echt viel Spaß.
Wir waren mehrfach zum Ausprobieren dort und ich habe mich sehr wohl mit ihm gefühlt.
Jetzt möchte ich natürlich alles richtig machen und ihn auch nicht unterfordern. Wenn er aus dem Sport kommt, darf er meiner Meinung nach nicht von jetzt auf gleich zu wenig gearbeitet werden.
Seine Vorbesitzer sind ein wenig schwierig und beantworten mir meine Fragen leider nicht so, dass sie mir wirklich helfen.
Deshalb hoffe ich auf Eure Antworten.
Vielen Dank schon mal.
ich denke dass das pferd viel bewegung braucht.
dazu kommt es noch ganz drauf an, ob es ein weiden-pferd ist, oder nicht?
wenn ja, dann braucht es nicht ganz sooo viel bewegung, aber ein ausgewogenes futter.
wie bist du denn sonst immer geritten?
ist das pferd jung oder alt?
bei alten pferden, sprich 15 u. älter, ein bisschen auf die gesundheit achten.
ich würde an deiner stelle, wenn du in der halle bist, halt schritt, trab, galopp arbeit machen, mit einem kleinen “pacours“ ein bisschen stangenarbeit und so was. auch viel mit rückwärtsrichten, schenkelweichen, vor-, und rückhandwendungen, und halt alles sowas.
ich habe auch ein 4 jährigen hengst, und ich mache das so, dass ich den immer sonntags longiere mit richtiger bodenarbeit, stellung und biegung (worauf du auch beim reiten achten solltest), und mir auch 2 bis 3 stangen mit auf den platz nehme.
zur not, oder auch mal so zum auspowern einmal 10 minuten frei in der halle laufen lassen, und evtl. ein bisschen “scheuchen“.
ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Erfahrungsgemäß investieren Leute, die ein Pferd verkaufen wollen nicht mehr allzuviel Aufwand in intensives Training. Eher darauf, dass der erreichte Leistungsstand ungefähr gehalten wird. Also ist die Frage, wann es das letzte Turnier gegangen ist und wielange es schon zum Verkauf stand. Aber ich denke mal, Du wirst sowieso die erste Zeit jeden Tag auf Deinem neuen Pferd reiten wollen, also mach Dir keinen Kopf.
Wenn Du Dich wohlfühlst dann geh auch mal mit einem Stallkollegen zusammen im Schritt ins Gelände und schau wie Dein Pferd mit einem „Bummel-Tag“ zurechtkommt. Bei den meisten Pferden ist selbst ein reitfreier Tag nichts Schlimmes, solange sie trotzdem auf Koppel gehen. Ansonsten reite einfach ganz normal, es ist ja nicht so, dass das Pferd vorher extrem auf Ausdauer (Vielseitigkeitspferde, Rennpferde) trainiert worden ist, daher denke ich mal Du wirst kein spezielles „Abtrainieren“ benötigen und ihr werdet Euch ganz von selbst aneinander anpassen.
Solltest Du doch einmal den Eindruck haben, dass er zuviel Energie hat und unterfordert ist, dann geh doch mit ihm im Gelände klettern. Da kann er sich auspowern ohne heiß zu werden oder Du selber Gefahr läufst, dass Dir die Puste ausgeht.
Freilaufenlassen oder gar „Scheuchen“ halte ich übrigens für keine gute Idee, die Verletzungsgefahr ist viel zu hoch und Sinn macht es überhaupt keinen wenn das Pferd sowieso täglichen Weidegang hat.
Das ist jetzt nicht so wichtig, ob du den Traningsstand hältst oder nicht. Er kommt in eine neue Umgebung und wenn du ihn in die Weidegruppe integrierst, dann ist er mental auf jeden Fall beschäftigt und die körperliche Ertüchtigung fällt dabei auch noch für ihn ab (bei regelmäßigem Weidegang).
Auch aktive Turnierpferde werden oft in der Winterpause weniger gearbeitet und eben mehr ins Gelände geritten. lange Schrittausritte halten auch die Kondition aufrecht, vor allem wenn das Gelände abwechslungsreich ist.
Du kannst spaßeshalber Stangen- und Cavalettiarbeit mit ihm machen, vielleicht 1x in der Woche longieren und ca. 2-3x Dressur mit ihm reiten. Wenn er länger nicht ernsthaft gearbeitet wurde, dann eben nicht gleich in die Vollen gehen und immer dran denken: 20 Minuten lösen, 20 Minuten arbeiten,
10-15 Minuten entspannen (Trockenreiten o.ä., Schrittrunde um den Hof usw.).
Du wirst sehen, sein neues Leben wird ihm gefallen.
Erst mal: Willkommen bei Yahoo Clever!
Du bist ja noch ganz frisch hier;-)
Habe mich gerade durch Deine Fragen gelesen und bin angenehm überascht, wie gut Du Dich mit Deinem neuen Pferd auseinander setzt und wieviel Gedanken Du Dir machst.
Am ersten Tag würde ich ihn noch nicht reiten, lieber betüddeln und ihn sich erst mal ein wenig eingewöhnen lassen, am zweiten Tag vielleicht erst mal locker longieren und mich viel um ihn kümmern und am dritten Tag reiten – vorwärts/ abwärts, vielleicht unter fachkundiger Anleitung, bzw. Hilfe (Reitlehrer oder zumindestens ein sehr erfahrener Reiter).
Auch wenn Dein Pferd geradewegs aus dem Turniersport kommt, kannst Du in der ersten Zeit nichts falsch machen, wenn Du ihn erst mal vorwärts/abwärts locker reitest und gymnastizierst.
Du wirst beim reiten genau merken, wie sehr ihn die neue Umgebung irritiert oder wie gelassen er ist. Stimme Dein Reiten darauf ab.
Es nützt nichts, wenn Du Dir ein Trainingsprogramm aufstellst, weil Du alles richtig machen willst und das dann sklavisch befolgst, wenn die Signale Deines Pferdes ganz anders lauten.
Nimm Unterricht und lasse Dir von erfahrenen Reitern ruhig helfen. Denn die haben meistens ein gutes Auge und können Dir gute Tipps geben.
Das was Du schreibst, klingt nicht so, als hättest Du kaum Reiterfahrung, denn Du setzt Dich schon sehr konkret mit dem Training Deines Pferdes auseinander. Verbringe vor allem im Anfang viel Zeit mit Deinem neuen Pferd und lerne seine Eigenheiten und vielleicht auch Eigenarten einfach kennen.
Bewegung braucht jedes Pferd ausreichend.
Tastet Euch aneinander an.
Wenn Du schreibst, Du hast ihn bereits mehrfach ausprobiert, dann reite ihn für`s Erste so, wie Du ihn dabei geritten hast und erweitere und verringere das Ganze dann nach Gefühl.
Wenn er Weidegang hat und ein gelassener Vertreter seiner Art ist. Dann wird das schon werden. Ist er ehr nervig und spritzig, dann brauchst Du Geduld und einfach ein wenig mehr Zeit.
Das wird schon. Viel Spaß und Freude am neuen Pferd!
Ich bin noch in Level 1 und kann noch keine Daumen hoch verteilen.
Könnte ich das, hätte ich Miri auf jeden Fall einen gegeben.
Ich würde mir, ähnlich wie Du es jetzt tust, auch Gedanken machen und das ist auch gut so. Aber schließlich und endlich wirst Du abwarten müssen, wie sich Dein neues Pferd nun tatsächlich benimmt und gibt.
Was sein Trainingspensum angeht, so schickst Du ihn ja nicht von jetzt auf gleich in Rente. In diesem Fall müsstest Du ihn nämlich erst mal langsam austrainieren und Zuchtstute ist er ja auch nicht;-)))
Du willst ihn ja reiten und dabei wirst Du erfahren wie seine Arbeitshaltung ist, ob ihm zwischendurch ein Ruhetag gut tut, oder ob er einer dieser Pferde ist, die nach einem Ruhetag überhaupt nicht in die Puschen kommen.
Lerne ihn kennen.
Finde raus, was Ihr beide mögt und hab vor allem Spaß an ihm
und an Deiner Zeit mit ihm!