Streitfrage zwischen mir und meinem Mann, brauche einen Schiri und würde euch um eure Ansicht bitten wollen?
Mein Ekzemer hat im Moment ein paar offene Stellen und ich bekam von der Tierärztin (eigentlich eine, die eher Hunde und Katzen behandelt!) vor kurzem ein Öl für die offenen Stellen in die Hand gedrückt.
Nun habe ich mich vor kurzem mit einem anderen Pferdehalter bei uns am Stall unterhalten und der meinte, das schlimmste, was es gäbe wäre, einem Pferd bei der knallenden Sonne Öl auf diese Stellen zu schmieren.
Er gab mir damals Rivalon-Salbe, die sollte ich darauf tun.
Nun habe ich allerdings von meinem ehemaligen Tierarzt (der macht eigentlich eher Grosstiere!) im vergangenen Jahr ein Kortisonhaltiges Mittel gegen Ekzem bekommen und ich überlege im Moment allen ernstes, ob es nicht vielleicht besser wäre, dieses Mittel wieder zu verwenden, um die offenen Stellen zu behandeln und eine Decke drauf zu tun, gerade weil ich mir mit diesem Öl absolut unsicher bin und ich eigentlich den Eindruck hatte, dass mein Tier mit dem Kortisonhaltigen Mittel (Wirkstoff: Niacin oder so ähnlich!)
nicht vielleicht sogar besser zurecht kommt.
Jetzt möchte mein Mann unbedingt, dass wir dieses komische Öl auf die Wunden schmieren und ich weiss nicht, wie ich ihm das klarmachen soll, dass ich das doch nicht für so gut halte. Ich würde meinen Dicken gerne Eindecken, da ich im vergangenen Jahr eigentlich gute Erfahrungen mit der Decke gemacht habe und den Schweif retten konnte.
Nun meine Frage: Welches Mittel würdet ihr in dem Fall benutzen?
Ja und was haltet ihr von der Decke?
Für alle die es interessiert: Die Decke war bis vorgestern drauf und dann musste das Teil geflickt werden. Ist leider kaputt und da ich die zwar selber flicke, aber leider nicht so schnell bin, muss es halt immer mal wieder ohne gehen… Kann leider nicht hexen, wie andere das gerne hätten! Und eine Näherin damit beauftragen, dann werde ich noch ärmer, als ich eh schon bin…
Upps @ fairy: eigentlich heisst es Rivanol… Sorry…
Und jetzt? :O{ Hab wieder ein Problem mit der BA, denn eigentlich müsste entweder Mercedes, Webster, Idril-Arien oder Fairy die bekommen… Auch wenn Idril-Arien mich förmlich anschnauzt… DAS macht nichts, aber: die Infos sind halt nützlich… Übrigens Idril-Arien: Ich füttere im Moment noch Knobäsan und Cutisan dazu, das dürfte dem Ökozon sehr ähnlich sein, ist aber ein bisschen preisgünstiger. Allerdings muss ich noch gucken, dass ich ein Produkt bekomme, welches ich dem Dicken aufs Fell tun kann… Hab auch eins, aber das ist erst bestellt und hab ich noch nicht bekommen… :O(
@ fairy: MCHC-Wert war um 0.6 punkte erhöht, RBC zu niedrig, ich weiss nicht, ob Du damit was anfangen kannst. Allerdings weiss ich, dass MCHC etwas mit der Leberfunktion zu tun hat… Da ist mir allerdings jetzt noch was eingefallen: Kann es sein, dass sich der Fuchsbandwurm auch in einer Pferdeleber finden lässt?
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Also ich würde die Rivalon-Salbe nehmen. wenn die beim letzten mal geholfen hat, dann ist das auf jeden fall besser. außerdem kenn ich das auch nur so. in meinem reitstall wurde einem pferd auch mal öl draufgetan, das hat dann geeitert. nimm besser die salbe.
Also, ich würde auch eher das kortisonhaltige Produkt nehmen. Vertraue auf dein Gefühl, wenn du meinst, dass dein Ekzemer das besser verträgt, denn jedes Pferd ist da anders.. Aber Öl würde ich persönlich ebenfalls ablehnen.
LG,
Lucy
also, wenn das öl jetzt über ein paar tage angewendet nichts gebracht hat, lass es lieber weg.
auf rivanol schwöre ich bei offenen wunden, aber bei einem ekzem denke ich, ist es nicht richtig.
ich würde das kortisonhaltige mittel nehmen. das macht schon so einiges kaputt.
Ich weiß nicht, warum man ihm eine Decke drauftun sollte. Ich denke, das beschleunigt die Heilung eher nicht. Ich finde immer, daß Luft gut ist für die Heilung von irgendetwas.
Wenn er das Ekzem allerdings als Reaktion von der Weide hat, dann macht die Decke natürlich wieder Sinn. Hat er denn nur im Sommer Ekzeme?
Dann guck mal unter http://www.deganius.de
Da stehen Tips für Pferde mit Sommerekzem zur Nahrung usw. Es gibt sogar eine Ekzemerdecke für diesen Fall, da das Sommerekzem wohl von Mücken verursacht wird.
Geh zu einem Pferdetierarzt! Öl schmiert man nicht auf offene Wunden. Rivanol darfst du nur einsetzen, wenn dein Pferd im E-Paß nicht als Schlachtpferd eingetragen ist. Ansonsten ist die Abgabe von Rivanol an Pferdebeistzer verboten. Cortison würde ich auf keinen Fall verwenden, das überdeckt zwar die Symtome, macht bei längerer Anwendung aber die Haut dünn. Zudem vertragen Pferde Cortison ausgesprochen schlecht. Cortison kann Hufrehe auslösen.
Bei nässenden Wunden kannst du u. U. eine Zinksalbe drauf machen. Frag deinen TA. Und warum ist die Decke noch nicht drauf, wenn du bisher gute Erfahrungen damit gemacht hast? Muß sich dein Pferd erst rohschubbern?
Ansonsten scheint bei Ekzemern das Ökozon gut zu helfen.
Hallo Regnau!
Ich würde auch kein Öl verwenden. Erkläre Deinem Mann, dass der Ölfilm keine Luft durchläßt und deshalb kein Öl auf offene Wunden gehört. Außerdem bleibt der Schmutz darauf haften, was auch nicht gut ist.
Ich würde ihm auf jeden Fall eine Decke anziehen. Um ihm die Fliegen vom Hals zu halten und ihn am wundschubbern zu hindern.
Mit den Mittelchen ist es so eine Sache, meiner Erfahrung nach hilft nichts davon wirklich. Die kleine Isistute meiner Freundin hat ganz schlimmes Sommerekzem. Wir haben in den letzten Wochen einiges ausprobiert, unter anderem sogar einen sauteuren, neuen Impfstoff aus einem Labor in Ulm. Bisher konnten ich keine gravierende Wirkung erkennen, aber die zweite Impfung steht noch aus.
Die besten Ergebnisse hatten wir bis jetzt, wenn wir die betroffenen Stellen zweimal täglich mit AquaVet besprüht haben, die Decke nur bei Regen und unter Aufsicht wegließen und sie mit Akupunktur behandelt wird. Leider ist das für meine Freundin jedesmal eine heikle Angelegenheit, weil das Pony etwas hysterisch beim Nadeln setzen wird und um sich tritt. Aber die Tage danach geht es ihr immer sehr viel besser.
Beim Ekzem wird noch viel rumprobiert und meines Wissens nach hat noch keiner ein 100% wirksames Mittel entdeckt. Das mit dem Cortison würde ich mir schwer überlegen. Die Nebenwirkungen sind bedenklich. Ich würde mir noch die Meinung eines (guten) THP einholen.
Das Sommerekzem ist eine Kombination aus Stoffwechselerkrankung und dem Stich bestimmter Insekten.
Oft sind die Leberwerte erhöht, deshalb frag nochmal ob beim letzten Blutbild Auffälligkeiten waren.
Eine Kortisonsalbe unterdrückt nur die Symptome, bekämpft aber nicht die eigentliche Ursache. Wenn du eine Salbe mit Niacin (Vitamin B3) hattest, kann ich mir vorstellen, dass sie geholfen hat. Eventuell kannst du zur Unterstützung auch Vitamin B3 (ein Mangel kann zu Hautproblemen führen) zufüttern.
Wenn du bei dem Öl (was ist es denn für ein Öl?) ein ungutes Gefühl hast, dann lass es weg. Oder probier es an einer kleinen Stelle aus und wenn es hilft kannst du es verwenden. Du kannst die Problemzonen eventuell abends dünn einschmieren, wenn keine direkte Sonneneinstrahlung mehr ist.
Rivalon-Salbe sagt mir jetzt gar nichts.
Ich hatte für mein Shetty, nachdem es sich den ganzen Rücken wegen einer bakteriellen Infektion wundgescheuert hatte, Neem-Shampoo und Dermamycin-Salbe.
Vielleicht solltest du dich an einen Tierheilpraktiker wenden oder nochmal einen Großtierarzt fragen.
Wenn du mit der Decke bisher gute Erfahrungen gemacht hast, deck ihn ein. Dann können die Insekten nicht stechen und er hat weniger Juckreiz.
http://www.friesen-welt.de/ekzem-beim-pferd.htm
Nachtrag:
Natürlich das Öl wie Webster auch schon ganz richtig gesagt hat nicht auf die Wunden.
Nachtrag 2:
Rivanol, klar kenn ich so für Einschuss und kleine offene Wunden.
Deshalb hatte ich „Rivalon“ gegoogelt und erstaunlicherweise Ergebnisse in ähnlichen Zusammenhängen gefunden. Entweder gibts das wirklich oder viele Leute machen echt diese Buchstabendreher 😉
Nachtrag 3:
Diese Werte sagen mir jetzt so spontan nichts. Ich wurde vor knapp 4 Jahren an der Leber operiert und auch vorher profilaktisch auf den Fuchsbandwurm getestet, aber was ich so mitbekommen hab (hab im Net nichts Konkretes gefunden), ist die Wahrscheinlichkeit beim Pferd ganz gering oder sogar gleich Null.
Und mach dir nicht ganz so viele Gedanken, das überträgt sich auf dein Pferd und der innerliche Stress kann sich wieder auf die Haut auswirken.
Bei uns im Stall ist ein gutes Beispiel, die Frau bemerkt eine Situation (die meisten machen sich keine Gedanken, weil es nichts völlig Ungewöhnliches ist) und macht sich schon Gedanken, dass ihr Pferd am nächsten Tag etwas hat. Und tatsächlich am Tag darauf hat ihr Pferd wirklich was (das ist keine Einbildung von ihr).
Rivanol ist ein veraltetes Wunddesinfektionsmittel, das häufig zu Hautreizungen führt. Bei Ekzem völlig kontraindiziert. Bei dem Öl käme es auf die Inhaltsstoffe an. Jede Salbe ist schließlich auf einer Ölbasis gemixt. So schlimm finde ich das also nicht. Sehe aber im Moment auch nicht den Nutzen. Cortison Salbe ist äußerlich angewendet harmlos und beseitigt schnell die Symptome. Dadurch kommt dein Pferd aus dem Teufelskreis Aufschubbern- Wunde- Ekzem. Klar hat Cortison Nebenwirkungen, aber nur wenn es über einen längeren Zeitraum eingenommen wird. Die Angst vor Cortison salben ist völlig überzogen. Zumindest ist das beim Menschen so. Da ein Pferd größer ist ist die Wirkung der Salbe auf den gesamten Organismus noch geringer.
Wenn ich eine Antwort hier richtig gut finde, dann ist das die von Gabriele M. Sachlich, fachlich und fundiert. Gefällt mir.
Meine Tierärztin hat meinem Pferd auch Öl verschrieben – aber nicht für die betroffenen Hautstellen, sondern zum Einnehmen, weil es auf den Stoffwechsel wirkt, mit dem Ekzemer oft auch Probleme haben.
Cortison geht bei uns nicht wegen der Turnierteilnahmen. Cortison fällt nun mal unter das Doping-Gesetz. Bei uns helfen Itch-Balm, Spritzen vom Tierarzt und Wund- und Heil-Salbe. Aber das Ekzem beschränkt sich ja auch im Falle meines Pferdes nur auf die Schweifrübe.
Die Behandlung der betroffen Stellen stell eine (sicherlich) wirkungsvolle Symptombehandlung dar. Dauerhaft sehe ich sie nicht als Mittel der Wahl, denn auch lokal ist Kortison nicht unproblematisch.
Vielmehr kann ich die Empfehlung unterstreichen, einen ganzheitlich orientierten Behandler (Tierarzt mit naturheilkundlicher Ausrichtung, Heilpraktiker) einzubinden.
Eben diese Personen werden systemische Ansätze behandeln – dies kann bis zur Analyse der Futtermittel, Umgebungseinflüsse etc. reichen.
Grüße
Michael